Gemeinsam sicher: Vom Wegsehen zum Hinsehen

Generalmajor Gerhard Lang, verantwortlicher Projektleiter im Innenministerium Sicherheit geht uns alle an. Gerade für die Gemeinden ist das abnehmende Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung Herausforderung und Handlungsauftrag. Das Alois Mock Institut hat daher gemeinsam mit dem NÖ Gemeindebund, dem Zivilschutzverband und der NÖ Versicherung zur „Kommunalen Sicherheitskonferenz“ nach Grafenwörth geladen, um an die 200 Gemeindevertreter und Interessierte über aktuelle sicherheitspolitische Fragen und Lösungsansätze zu informieren. Im Mittelpunkt stand die Aktion „Gemeinsam.Sicher“, die nach einer erfolgreichen Testphase im Bezirk Mödling demnächst auf ganz Niederösterreich ausgerollt werden wird.

„Wenn wir über Zukunfsthemen sprechen, dann kommen wir an der Frage der Sicherheit nicht vorbei – weil sie die Grundlage für ein solides gesellschaftliches Zusammenleben ist. Uns ist wichtig, Entscheidungsträgern hier neue Impulse zu geben und gemeinsam einen Handlauf in die Zukunft zu bauen“, so der Obmann des Alois Mock Instituts Christian Rädler. Ein moderner Ansatz für mehr Sicherheit vor Ort ist die Aktion „Gemeinsam.Sicher“: Sicherheitspartner sollen die Zusammenarbeit zwischen Polizei und Bevölkerung verbessern. Innenminister und Präsident des Alois Mock Instituts Wolfgang Sobotka stellte die Hintergründe der Aktion vor: „Unser Ziel ist es, dass sich nicht nur die Polizei allein für die Sicherheit verantwortlich fühlt, sondern auch Gemeinden, Vereine und einzelne Bürger eingebunden werden. Polizistinnen und Polizisten sollen Probleme eigenverantwortlich erkennen und gemeinsam mit Sicherheitspartnern aus der Bevölkerung Lösungen finden. Wir wollen von einer Gesellschaft des Wegschauens wieder zu einer Gesellschaft des Hinsehens werden." , betont in dem Zusammenhang: „Es gab natürlich die Befürchtung, dass die Polizei sich durch dieses Projekt sozusagen bezahlte und unbezahlte Spitzel engagiert. Das Gegenteil ist aber der Fall: Es geht um einen transparenten Dialog und es geht vor allem um Prävention und die gemeinsame Beiseitigung von Sicherheitsrisiken.“ Diese präventive Arbeit ist heute wichtiger denn je. Von organisierter Einbruchskriminalität über immer neue Delikte im Bereich des „Cybercrime“ bis zu terroristischen Bedrohungen reichen die Herausforderungen, die Nährboden für Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung sind. „Wir müssen wieder das Vertrauen herstellen, diese Herausforderungen lösen zu können. Sonst laufen wir Gefahr, eine Gesellschaft zu werden, in der nur das Recht des Stärkeren gilt“, so Sobotka.  Auf diesem Weg sind die Gemeinden als erste Anlaufstelle für die Sorgen der Bevölkerung wichtige Partner und darum auch tragende Säulen der Aktion „Gemeinsam.Sicher“. „Das Projekt „Gemeinsam.Sicher“ wird Bürgerinnen und Bürger in Sicherheitsfragen stärker zusammenbringen und einen Beitrag zum sicheren Zusammenleben in den Gemeinden leisten. Niederösterreich setzt damit auf Kooperation und Bürgerbeteiligung auf Augenhöhe“, betont Bürgermeister Thomas Grießl aus der Gemeinde Poysdorf. Mehr Infos zu „Gemeinsam.Sicher“ unter www.gemeinsamsicher.at.